Warum du ein Makroobjektiv für Formatfüllende Fotos benötigst

Aktualisiert am 9. November 2022

Dich fasziniert die Makrofotografie und du willst sehr kleine Gegenstände for­mat­fül­lend fotografieren.

Wenn du zum Beispiel kleine Tiere Insekten und Schmetterlinge usw. fotografieren willst dann brauchst du ein spezielles Makroobjektiv.

Diese speziellen Festbrennweiten zeichnen sich mit einem hohen Abbildungsmaßstab und eine geringe Einstellentfernung aus.

Welche Brennweite soll das Makroobjektiv haben?

Das kommt ganz darauf an was du damit fotografieren willst.

Bei den Makroobjektiven gibt es verschiedene Brennweiten wie 40 mm,60 mm,105 mm,150 mm und sogar 180 mm.

Du solltest als Anfänger aber nicht unbedingt ein Objektiv mit 150mm oder gar eines mit 180mm kaufen das sind eher Linsen für Profis.
Brennweiten mit 40 mm oder 60 mm sind noch relativ günstig zu haben und von der Bauweise auch recht leicht.

Nachteilig kann sich bei diesen kurzen Brennweiten auswirken das wenn du Insekten fotografieren willst sehr nah rangehen musst und die Tiere daher meist flüchten.
Auch kann es bei ungünstigem Licht sein, das es zu Rand Abschattungen kommen kann.

Wenn du Insekten und andere Kleintiere fotografieren willst, solltest du am besten zur 105 mm Brennweite greifen, weil mit so einem Objektiv die Fluchtdistanz nicht so schnell unterschritten wird.
Makrofotografie einer Biene
Der Nachteil an einem Makroobjektiv mit 105 mm Brennweite, dass sie etwas teurer sind und auch recht schwer sein können.
Makrofoto einer Hummel

Noch ein Tipp am Rande der ein oder andere Hersteller geht mit dem Begriff recht großzügig um, achtet daher darauf, dass der Abbildungsmaßstab auch wirklich 1: 1 ist.

Vorteile von Makroobjektiven

  • Optimal für den Nahbereich optimiert.
  • Das Motiv kann besser freigestellt werden
  • sehr flexibel
  • gute Abbildungsleistungen
  • auch für Porträts gut geeignet

Nachteile von Makroobjektiven

  • meist teurer
  • Sehr kleiner Schärfebereich
  • hohes Gewicht
  • oft Langsamerer Autofokus

Fotografieren mit einem Makroobjektiv

Es ist nicht immer so einfach mit einem Makroobjektiv zu fotografieren, du willst ja meist oft ziemlich nahe an das Motiv. Aber je näher du an mit der Kamera an dein Motiv herangehst, umso geringer wird die Schärfentiefe.

Auch das Fokussieren in dem kleinen Schärfebereich ist nicht immer einfach.
Ein kleiner Lufthauch kann schon dafür sorgen das dein Bild unscharf wird.

Daher ist in der Makrofotografie ein Stativ, mit dem du möglichst bodennah kommst oder ein Bohnensack fast schon Pflicht.
Du solltest auch viel Geduld mitbringen und dich nicht von Fehlschlägen entmutigen lassen.

Um diesen kleinen Schärfebereich zu vermeiden schließt du entweder deine Blende soweit wie möglich und es die Lichtverhältnisse zulassen.
Allerdings wenn du die Blende zu weit schließt kann gerade im Makrobereich es zur Beugungsunschärfe kommen und das Foto wir nicht scharf sein.

Eine andere Möglichkeit vor allem wenn du mit offener Blende fotografierst ist das Focus Stacking.
Beim Focus Stacking fotografierst du wie in meinem Beispiel eine Fliege.

Für das erste Bild setzte ich den Fokus auf die Facettenaugen. Die Augen der Fliege sind dann auf dem Foto scharf aber der Hinterleib Unscharf. Auf dem nächsten Foto fokussierte ich auf den Hinterleib. Die Augen sind nun unscharf, der Hinterleib jedoch scharf. Beim Nächsten Bild ist der Fokus auf den Flügeln.

Die aufgenommenen Bilder werden nun in Photoshop in Lightroom geht es nicht, zu einem Bild zusammengefügt.
Auf dem Finalen Bild sind Augen Hinterleib und die Flügel des Insektes scharf abgebildet.

Fototipps für die Makrofotografie

  • Fotografiere im M Modus
  • Schalte den Autofokus aus und fokussiere manuell
  • Benutze einen niedrigen ISO Wert
  • Wähle eine Blendeneinstellung zwischen F8 und F16

Empfehlenswerte Makroobjektive

 

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Das Sigma 105mm gibt es für Nikon, Canon und Sony E Mount. Der Autofokus ist zwar etwas langsam aber die Abbildungsleistung ist Super. Der Preis liegt bei Ca. 400 Euro für Canon und Nikon und 750 Euro für Sony E Mount

4 Alternativen zum Makroobjektiv

Du willst vielleicht am Anfang nicht unbedingt sehr viel Geld für ein Makroobjektiv ausgeben, aber in die Makrofotografie etwas reinschnuppern.

Es gibt einige kostengünstige Alternativen, die du erst einmal ausprobieren kannst.

  1. Nahlinsen

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    Nahlinsen werden auf das Objektiv geschraubt und wirken im Prinzip wie eine Lupe.
    Solche Nahlinsen gibt es in verschiedenen Stärken die in Dioptrien wie bei Brillen angegeben werden. Je höher der Dioptrien Wert umso größer der Effekt.

    Der Vorteil dieser Linsen ist die einfache Anwendung einfach auf das Objektiv schrauben und es kann losgehen.
    Nachteilig ist das es zu bauartbedingt zu Verzerrungen und chromatische Aberrationen kommt. Das kann man aber meist in Lightroom gut korrigieren.

    Bei hoher Dioptrien Stärke kann es aufgrund der Wölbung zu Problemen beim Fokussieren kommen.

    Wer nur sehr wenige und selten Makrofotos macht sollte sich einmal die recht günstigen Nahlinsen ansehen.

  2. Achromaten

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    Der Achromat ist eine Weiterentwicklung der Nahlinse mit einer wesentlich besseren Abbildungsleistung. Er wird genauso wie Nahlinsen auf das Objektiv geschraubt.

    Nachteilig ist aber der deutlich höhere Preis.

  3. Umkehradapter

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    Umkehradapter gibt es schon für wenig Geld.

    Mit so einem Ring kannst du dein Objektiv verkehrt herum an deine Kamera anbringen, so vergrößert sich der Abstand zwischen der Linse und dem Kamerasensor.
    Du solltest hierzu ein Objektiv mit einer Brennweite zwischen 35 und 50 mm Brennweite benutzen außerdem muss das Objektiv einen Blendenring haben.

    Wenn du dein Objektiv verkehrt am Adapter hast funktioniert die Übertragung zur Kamera nicht mehr und du musst die Blende manuell am Blendenring einstellen. Fokussieren kannst du so nicht.

    Durch nach das nach vorne oder hinten bewegen der Kamera stellst du scharf.

    Da viele moderne Objektive keinen Blendenring mehr haben sind diese hierzu nicht geeignet.

  4. Zwischenringe

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    Zwischenringe kommen zwischen Kameragehäuse und Objektiv.
    Die Ringe vergrößern den Abstand zum Kamerasensor, dadurch wird eine Verbesserung im Naheinstellbereich erreicht.

    Zwischenringe sind flexibel und vielfältig einsetzbar sind und dazu noch recht preisgünstig. Auch die Abbildungsleistung wird nicht vermindert.

    Der einzige Nachteil ist das die Lichtstärke geringer wird.

Weiteres Zubehör für die Makrofotografie

Für die Makrofotografie brauchst du meist einige Dinge für die Lichtsetzung und sonst sollten diese Dinge nicht in deinem Fotorucksack fehlen.

  1. Stabiles Stativ oder Bohnensack
  2. Fernauslöser
  3. Ringblitz
  4. Aufsteckblitz
  5. Taschenlampe
  6. Wassersprühflasche
  7. Reflektoren
  8. Halter und Klammern
  9. Messer
  10. Dünne Isomatte

Fazit

Wenn du erst einmal sehen willst, ob die Makrofotografie etwas für dich ist oder du nur sehr selten Makrofotos machst reichen Umkehrringe oder Nahlinsen aus.

Wer ernsthaft Makrofotografie betreiben will braucht in jedem Fall ein Makroobjektiv.

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